M13 Herkuleshaufen

Bild: Chuck Ayoub; Details

Nacht von Montag, 08.12.2025, auf Dienstag, 09.12.2025

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Das Leuchten von hunderttausend Sonnen

Der Herkuleshaufen, katalogisiert als Messier 13, ist einer der prächtigsten Kugelsternhaufen des Nordhimmels. Er befindet sich im Sternbild Herkules, rund 22.000 Lichtjahre entfernt, und besteht aus mehreren hunderttausend wahrscheinlich uralten Sternen. Für Einsteigerinnen und Einsteiger ist M13 ein echter Höhepunkt, weil man mit vergleichsweise geringer Ausrüstung sofort erkennt, dass hier etwas Außergewöhnliches am Himmel steht.

Wie man M13 findet

Im Sommer steht das Sternbild Herkules hoch. Der markante ⁠ ⁠»⁠ ⁠Herkules-Kasten⁠ ⁠«⁠ ⁠ besteht aus vier mittelhellen Sternen. Zwischen den beiden westlichen Sternen dieses Kastens sitzt M13 als unscheinbarer Lichtfleck, der sich schon im Suchfernrohr des Teleskops bemerkbar macht.

Was man sehen kann

Mit dem Fernglas: Im Fernglas zeigt sich M13 als runder, leicht verwaschener Lichtball. Die Struktur ist kompakt, und einzelne Sterne lassen sich nicht trennen – dafür reicht die Vergrößerung nicht aus. Dennoch wirkt der Haufen bemerkenswert auffällig, besonders unter dunklem Himmel.

Mit dem Teleskop: Schon kleinere Teleskope ab 80 bis 100 mm beginnen, den Haufen am Rand aufzulösen. Ab 150 mm Öffnung sprühen die Außenbereiche regelrecht vor einzelnen Lichtpunkten, während das Zentrum dicht und körnig wirkt. Mit 200 bis 250 mm entsteht im Okular ein prachtvolles Bild: Dicht gepackte Sterne flammen in allen Richtungen auf, und der gesamte Haufen wirkt dreidimensional.

Fotografisch: M13 ist ein ideales Fotoobjekt, weil er hell ist und keine langen Belichtungszeiten erfordert. Schon einfache Setups zeigen eine feine, symmetrische Sternverteilung. In längeren Belichtungen treten Farbunterschiede deutlicher hervor: viele Sterne erscheinen gelblich oder rötlich, was wohl auf ihr hohes Alter hinweist.

Wissenschaftlicher Hintergrund

Kugelsternhaufen wie M13 gehören offenbar zu den ältesten Strukturen unserer Milchstraße. Die Sterne darin sind möglicherweise bis zu 12 Milliarden Jahre alt und damit wahrscheinlich deutlich älter als die Sonne. Die Sterne im Zentrum stehen so nah beieinander, dass sie sich offensichtlich in einem extrem stabilen gravitativen Gefüge bewegen. M13 enthält vermutlich mehrere hunderttausend Sonnenmassen und zeigt eine charakteristische Konzentration zur Mitte hin.

Trivia

  • Der scheinbare Durchmesser von M13 ist größer als man denkt: visuell wirkt er kompakt, aber in Fotos reicht seine Sternverteilung viel weiter hinaus.
  • Unweit von M13 liegt der kleinere Kugelsternhaufen M92, ein schönes Vergleichsziel für besonders klare Nächte.

M13 ist ein eindrucksvolles Beispiel dafür, wie wahrscheinlich die frühen Sterne in unserer Galaxis entstanden – und ein Objekt, das sowohl im Okular als auch fotografisch begeistert.

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