M45 Plejaden

Bild: NASA, ESA, AURA/Caltech, Palomar Observatory The …; Details

Nacht von Montag, 08.12.2025, auf Dienstag, 09.12.2025

Die Rahmenbedingungen für die Beobachtung von M45 (Plejaden) sind mäßig bis akzeptabel. Am besten beobachtbar ist M45 während der astronomischen Nacht und zwar 0 Stunden und 45 Minuten lang vom 08.12.2025 (Mo) um 19:12 Uhr bis zum 08.12.2025 (Mo) um 19:58 Uhr. Die maximale Horizonthöhe von M45 während dieser Zeit beträgt 46°.

Zwei Finger bewegen sich auseinander
Du kannst in das Diagramm zoomen, indem du den Bildschirm mit zwei Fingern aufziehst

Funkelnde Diamanten im Stier

Die Plejaden oder Siebengestirn, auch bekannt als M45, gehören zu den auffälligsten und einsteigerfreundlichsten Deep-Sky-Objekten überhaupt. Selbst Menschen, die sich kaum mit Astronomie beschäftigen, haben diesen kompakten Sternhaufen meist schon gesehen – oft ohne zu wissen, was er eigentlich ist. Mit bloßem Auge zeigt sich am Herbst- und Winterhimmel ein kleines Fleckchen funkelnder Sterne. Wer genauer hinsieht, erkennt sechs oder sieben Lichtpunkte – tatsächlich umfasst der Haufen jedoch über tausend Sterne.

Wo man sie findet

Die Plejaden stehen hoch am Winterhimmel im Sternbild Stier (Taurus). Sie befinden sich nördlich des markanten roten Sterns Aldebaran und leicht südwestlich der Hyaden, einem weiteren bekannten Sternhaufen. Ein guter Einstiegspunkt ist der Orion, dessen Gürtelsterne in Richtung der Plejaden zeigen. Schon ein Fernglas erleichtert die Orientierung, da man die hellen Sterne des Haufens klar erkennen kann.

Was sieht man mit Fernglas und Teleskop?

👍 Mit dem Fernglas: Ein Fernglas ist das ideale Instrument für die Plejaden. Schon ein 7x50-Modell zeigt sie als weit ausgedehnte, klare Sternansammlung. Viele Beobachter empfinden diesen Anblick sogar ästhetischer als im Teleskop, da der Haufen so groß ist, dass er im Fernglas harmonischer und vollständiger wirkt. Die hellen Sterne ordnen sich zu feinen Ketten, die sich über den Hintergrund ziehen.

👎 Mit dem Teleskop: Im Teleskop werden die Sterne zwar heller und schärfer, doch sprengt der große Durchmesser des Haufens viele Gesichtsfelder. Trotzdem lohnt sich der Blick: Hunderte schwächere Sterne treten hervor, und die hellen Mitglieder wirken wie glitzernde Knoten in einem filigranen Muster.

👍 Fotografisch: Auf Fotos zeigen die Plejaden ihre volle Pracht. Langzeitbelichtungen bringen einen zarten blauen Reflexionsnebel zum Vorschein, der durch interstellaren Staub entsteht. Dieser Staub reflektiert das Licht der heißen – wahrscheinlich noch jungen – Sterne und bildet schleierartige Nebelstrukturen, die visuell kaum zu erkennen sind. Hier ein mit einfachen Mitteln selbst geschossenes Foto:

Foto mit einfachen Mitteln

Wissenschaftliche Hintergründe

Die Plejaden sind ein offener Sternhaufen in etwa 440 Lichtjahren Entfernung. Ihre Sterne sind wohl extrem jung – nur rund 100 Millionen Jahre alt – und stehen im starken Kontrast zu unserer geschätzt 4,6 Milliarden Jahre alten Sonne. Langfristig wird sich der Haufen wahrscheinlich auflösen, da seine Sterne sich langsam auseinanderbewegen und verteilen.

Kultureller Einfluss

  • Diese Formation wird anscheinend bereits im Bibelbuch Hiob erwähnt: ⁠ ⁠»⁠ ⁠Kannst du die Taue des Sternbildes Kima (hebräisch כימה) verknoten?⁠ ⁠«⁠ ⁠ fragt Gott dort den Menschen.
  • Weltweit spielt das Siebengestirn eine Rolle – bei den Maya, den Maori, in Japan und vielen anderen Kulturen. Oft markierte ihre Sichtbarkeit wichtige Zeitpunkte im Jahreslauf, etwa den Beginn landwirtschaftlicher Arbeiten.

M45 ist ein perfektes Objekt für Einsteiger: leicht zu finden, visuell schön und fotografisch spektakulär.

Projekt
unterstützen